Wer kennt nicht die täglichen Gedanken und Ideen, die Träumereien von fremden Orten und den leisen Gedanken “Was wäre wenn”?
Ob dieser Gedanke nun während des abendlichen Filmguckens an dein Sofa heranschleicht und dir leise zuflüstert, dass du doch an etwas ganz anderes denken solltest, als ausschließlich an die vorgeschriebene Handlung vor dir auf dem Bildschirm. Oder vielleicht doch eher während eines Kaffees, den du in einem kleinen Café genießt, während du die Szenerie vor die genauer betrachtest und dich als stiller Zuschauer gibst.
Es gibt zahlreiche Momente, in denen sich die Gedanken in unserem Kopf verselbstständigen und in denen wir beginnen uns selbst Geschichten zusammen zu spinnen. Manchmal passiert es, wenn wir uns Sorgen um jemanden machen und uns das Schlimmste ausmalen, was in einer solchen Situation passieren könnte. Dann wirkt unsere Vorstellungskraft mitunter so stark, dass uns wirklich übel wird und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.
Einige überlegen sich vor anstehenden Gesprächen, was sie sagen können. So erstellen sie sich selbst ein eigenes Redeskript, das bereits die möglichen Reaktionen des künftigen Gesprächspartners mit einbezieht. Dabei werden bestimmte Szenen mental immer wieder durchgespielt – auch, wenn sie vielleicht niemals eintreffen werden. Trotzdem lassen wir unserer Fantasie freien Lauf und fühlen uns vorbereitet, wenn wir unseren Akt bis zum Ende durchgespielt haben.
In wesentlich angenehmeren Situationen hängen wir einfach nur unseren Gedanken nach und ersinnen uns eine ganze Welt voller fiktiver Zusammenhänge und Personen.
Vieles von diesen doch so alltäglichen Dingen geschieht ausschließlich im Hintergrund. Still und ganz für uns allein gründen wir neue Gesellschaften, schlagen neue Wege ein und treten mit Menschen in Berührung, die es nicht gibt. Ab und zu werden wir dabei selbst zu Helden, weil wir uns in der Fiktion mutiger geben, als in der Realität, und manchmal sind wir die Bösewichte, die lässig im Untergrund agieren.
Doch warum sollten wir diesen Gedanken ein ewiges Schweigegelübde auferlegen?
Sicherlich sind nicht alle Gedanken dazu bestimmt mit dem Rest der Welt, oder auch nur mit den uns nahestehenden Menschen, geteilt zu werden. Manche von ihnen haben es sicherlich verdient hinter einem dicken Schloss versteckt zu bleiben, schließlich sind wir alle nur Menschen und Schelm ist, wer sich bei dieser Feststellung etwas Böses denkt.
Doch einige von ihnen sind es sehr wohl wert, mit anderen geteilt zu werden. Ob es sich bei den meisten von ihnen nun um Stoff für den nächsten Bestseller handelt, sei dahingestellt. Den eigenen Ideen freien Lauf zu lassen und sie mit anderen zu teilen, bedeutet schließlich nicht, dass man immer einen größeren Plan mit ihnen verfolgen möchte. Vielmehr kann es auch einfach ein schönes Gefühl mit sich bringen, wenn wir unsere Geschichten mit anderen teilen.
Einfach nur so – ohne gedanklich die Gelddruck-Maschine anzuschmeißen. Denn Dinge und Gefühle, die in ins uns vorgehen aufzuschreiben, ist nicht nur ein wunderbares Hobby, sondern kann auch eine befreiende Wirkung auf uns haben.
Manchen hilft es im Stillen Tagebuch zu führen, um die täglichen Irrungen und Wirrungen des Alltags zu verarbeiten. Wieder andere lieben es mit Nahestehenden über diese zu sprechen. Die Möglichkeiten sind dabei ebenso vielfältig, wie auch unsere Gedanken selbst.
Ich wage mit diesem Blog einen kleinen Selbstversuch und präsentiere meine fiktiven Figuren sowie zusammengesponnen Welten all denjenigen, denen es ähnlich gehen mag.
Der Blog richtet sich somit an alle, die ebenfalls genug vom “stillen Schreiben” haben.
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